Zeugen der stürmischen Geschichte von Namyslów sind die mittelalterlichen Stadtmauern. Ihr Bau begann 1350 auf Initiative des tschechischen Königs Karl IV., der sie auch zum Teil finanzierte. Die 8 m hohen Mauern entstanden aus Feldsteinen und Ziegelsteinen und wurden anschließend durch den Bau von Zinnen um weitere 2 m erhöht. Die Mauerdicke betrug an manchen Stellen sogar 2,2 m. Die früheren Stadtbefestigungen waren wahrscheinlich eine Holz-Erde-Konstruktion und überdauerten nicht bis in die Gegenwart. Laut historischer Quellen befanden sich in dem Mauerzug, der bis heute erhalten blieb, 45 Türme und Basteien. In der 2. Hälfte des 18. Jhs. sowie im 19. Jh. wurden die nun nicht mehr benötigten Stadtbefestigungen zerstört und abgetragen. Die daraus gewonnenen Rohstoffe wurden für den Bau neuer Objekte bestimmt. Am Ort des einstigen Wehrgrabens entstand eine Promenade. Die am besten erhaltenen Mauerfragmente können im nördlichen Teil der Stadt, entlang des Flusses Widawa sowie im östlichen Teil am Krakauer Tor bewundert werden.
In der Umgebung der Straße Piastowska befinden sich in der Nähe der Burg zwei arkadenförmige Durchlässe für den Seitenarm des Flusses Widawa. Diese Art der architektonischen Lösung hatte zur Folge, dass an jener Stelle die sog. Mühleninsel entstand.
Dank der in den letzten Jahren intensiv geführten Arbeiten sowie Mitteln aus dem europäischen Fonds „Schutz, Förderung und Entwicklung des kulturellen Erbes im Bereich der Rehabilitations- und Erholungszone Stobrawa – nördlicher Teil" wurden die Mauern an den Straßen Staszica und Piastowska von Grund auf renoviert, was die Attraktivität des Objektes maßgebend steigerte.